Neu an der Fakultät: Dr. Michael Rottmann
Dr. Michael Rottmann ist als Kunst- und Medienwissenschaftler tätig, mit einem Schwerpunkt auf Geschichten und Theorien im 20./21. Jahrhundert. In seiner Forschung widmet er sich besonders den Verhältnissen von Kunst und Wissenschaft bzw. Technik bzw. Medien, Entwurfs-, Schaffens- und Kreativprozessen und ihren Medien sowie deren
künstlerische Reflexion. Er publizierte zur Zeichnung, Malerei, Skulptur und Objektkunst ebenso wie zu Kunst und Medien im Kontext des (Post-)Digitalen, insbesondere zum digitalen Bild und zur Vorgeschichte des 3D-Drucks, des Weiteren zu visuellen Kulturen (auch VJing), digitalen und algorithmischen Kulturen, Interface-Theorie, Diagrammatik, Schrift und Bild-Verhältnisse sowie Bild und Logik. Weitere Forschungsinteressen sind Designgeschichte/-theorie sowie Kunst und Ökologie. Seine Arbeitsweise zeichnet sich besonders durch Interdisziplinarität, ein ausgeprägtes Interesse für die Verhältnisse Medien und Gesellschaft sowie die Verflechtung von Theorie und Praxis aus.
Rottmann forschte insbesondere zum Verhältnis von Kunst und Mathematik, wozu er das auf die amerikanische Kunst um 1960 gerichtete Buch „Gestaltete Mathematik“ verfasste, mit dem er 2013 in Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin promoviert wurde, nachdem er dort das medientheoretische Promotionsstudium des DFG-Graduiertenkollegs „Schriftbildlichkeit“ am Institut für Philosophie absolviert hatte. Im Buch zeigt Rottmann im Speziellen auf, dass das Mathematische eine Ingredienz eines Bild- und Visualitätsdiskurses war. Bei der Ausarbeitung konnte er nicht nur von einem Studium der Kunsterziehung/Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, sondern auch von einer Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann und Berufserfahrungen als Programmierer sowie einem Studium der Mathematik an der Universität Stuttgart profitieren.
Rottmann lebt und arbeitet momentan in Basel (CH), wo er von 2017–2022 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW Basel forschte und unterrichtete – zunächst als Postdoc-Fellow und dann als Senior Researcher und Principal Investigator des SNF-Ambizione-Projekts „Automatisierte Innovationen“ zu Maschinenkünsten im 20./21. Jahrhundert. Im Anschluss war er am KIT tätig, als Postdoc im ERC-Projekt COSE. Er ist zudem seit dem WS 2023/24 Lehrbeauftragter für Bild-/Kunstwissenschaft an der Hochschule Düsseldorf – Peter Behrens School of Arts. Früher lehrte er an der Karl- Franzens-Universität Graz, der Universität für Angewandte Kunst Wien, der Kunstuniversität Linz und der Humboldt-Universität zu Berlin (Frühjahrsakademie), jüngst an der Kunstakademie Düsseldorf.
Außerdem kuratierte Rottmann am mumok Wien die Ausstellung und den Katalog „Genau und anders“ und sammelte an der TU Wien Erfahrungen im Bereich Digital Humanities mit einem von ihm initiierten Projekt zur wissenschaftlichen Aufarbeitung einer historischen Modellsammlung und deren Präsentation in einer online-Datenbank.
Rottmann hielt zahlreiche Vorträge an Hochschulen sowie Museen und Galerien im internationalen Kontext und schrieb unter anderem für Texte zur Kunst Berlin, das artmagazine Wien und die Zeitschrift der Gesellschaft für Medienwissenschaften (ZfM).
Mehr Infos: michaelrottmann.org
Zur Webseite des Studiengangs Kunstgeschichte