Verleihung des Sparkassen-Umwelt-Preises 2023

Auszeichnung für Masterabsolventin Andrea Cecilia Santos Rodríguez

Der Sparkassen-Umwelt-Preis wurde am 22. Juli 2024 im feierlichen Rahmen der Jahrestagung des KIT-Zentrums Klima und Umwelt verliehen. Nach den Grußworten durch Prof. Thomas Hirth, Vizepräsident des KIT, Bettina Lisbach, Bürgermeisterin von Karlsruhe, und Michael Huber, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Karlsruhe, erfolgten die Kurzvorträge der Preisträgerinnen und Preisträger und die Verleihung des Sparkassen-Umwelt-Preises 2023 (Moderation Prof. Olivier Eiff).

Masterabsolventin Andrea Cecilia Santos Rodríguez erhielt die Auszeichnung für ihre Thesis „Vor dem Fest (Before the Feast)”.

Über die Arbeit:
Rund um unsere Ernährungsgewohnheiten spinnt sich ein komplexes Netz aus kulturellen, sozialen und ökonomischen Praktiken, die mit der Herstellung und dem Konsum von Lebensmitteln verbunden sind. Die derzeitigen Lebensmittelpraktiken sind in erster Linie auf große, gewinnbringende Operationen ausgerichtet und lassen die menschlichen Aspekte außer Acht. Dennoch gibt es Orte, an denen Typologien wie Märkte und Küchen das Alltagsleben prägen. So zum Beispiel im mittelamerikanischen El Salvador, das rund 80% der im Land konsumierten Lebensmittel aus dem Ausland importiert, was das Land sehr anfällig für Preisschwankungen auf den internationalen Märkten macht. Andrea Santos untersucht in ihrer Masterthesis wie Architektur dazu beitragen kann, die Nahrungsmittelabhängigkeit zu verringern.

Ziel der Arbeit ist es, die Lebensmittelproduktion in die Stadt zu integrieren. Architektur wird zur Plattform, auf der jeder den Raum flexibel nutzen kann. Die Modularität des Entwurfs ermöglicht eine schrittweise Erweiterung mit individueller Gestaltung. Dichte stellt sicher, dass städtische Flächen optimal genutzt werden, um Produktion, Wohnen und Lernen zu vereinen. Der Entwurf berücksichtigt dabei lokale Bauweisen und klimatische Bedingungen, um den ökologischen Fußabdruck und die Kosten zu minimieren.

Auf der Basis ihrer Untersuchungen schlägt Andrea Santos für die Stadt Santa Tecla eine Aquaponik-Kooperative vor. Aquaponik verbindet die Aufzucht von Wassertieren mit der Kultivierung von Nutzpflanzen im Wasser. Der Ansatz zielt darauf ab, traditionelle Ernährungsgewohnheiten aufzugreifen und neue Mikroökonomien zu schaffen. In der ersten Phase ziehen Mitglieder der Kooperative auf das Gelände und betreiben Aquaponik zur Selbstversorgung. Eine gemeinsame Einheit bringt die Produktion dann auf eine kommerzielle Ebene. Schließlich wird ein pädagogische Angebot eingeführt, um größere Aquaponik-Module, Seminare und Workshops anzubieten.
Das Projekt ist skalierbar und berücksichtigt soziale, wirtschaftliche, technische und ökologische Aspekte, um weltweit umsetzbar zu sein.

Die Arbeit entstand im Sommersemester 2022 und wurde von den Professuren Nachhaltiges Bauen und Architekturkommunikation betreut.

Mehr Informationen: https://www.klima-umwelt.kit.edu/2229.php