Computerkunst im Fokus

Dr. Francesca Franco ist eine unabhängige Kuratorin, Kunsthistorikerin und Produzentin mit Wohnsitz in England und in Italien. Ihre Forschung konzentriert sich auf die Geschichte der frühen Computerkunst und deren Pioniere, mit besonderem Fokus auf generative und interaktive Kunst sowie die Verbindungen zwischen Konstruktivismus und Systemkunst in frühen computergestützten Praktiken. Ihre Arbeiten wurden vielfach veröffentlicht und in mehrere Sprachen, darunter Russisch, Chinesisch und Rumänisch, übersetzt. Zu ihren jüngsten Büchern gehören Generative Systems Art (Routledge, 2018), The Algorithmic Dimension (Springer, 2022) und Computer Art at the Venice Biennale (Springer, 2025). Ein zentraler Aspekt ihrer Forschung ist die Geschichte der Biennale von Venedig, was sich in einer Reihe von Publikationen in Büchern, wissenschaftlichen Zeitschriften und Kunstmagazinen widerspiegelt. Seit 2007 rezensiert sie jede Ausgabe der Biennale von Venedig und unterstreicht damit ihr fortlaufendes Engagement für dieses bedeutende Ereignis in ihrer Geburtsstadt.
Als Kuratorin leitete Franco zahlreiche internationale Ausstellungen, die sich mit der Schnittstelle von Kunst und Technologie befassen. Zu ihren herausragenden Projekten gehören Vera Molnár: Icône 2020 auf der 59. Biennale von Venedig (2022), Algorithmic Signs (Venedig, 2017) und Vera Molnár: Variazioni Icône (Rom, 2023). Zudem hat sie bedeutende neue Werke in Auftrag gegeben, darunter Molnárs erstes Glaswerk aus Murano, Icône 2020 (2021), St Mark’s Apocalypse von Roman Verostko (2017) und Growth and Form von Ernest Edmonds (2017). Im Jahr 2025 wird sie als Vorsitzende der SIGGRAPH Art Gallery eine Ausstellung leiten, die sich mit der dynamischen Beziehung zwischen Natur, Kunst und Technologie auseinandersetzt.
Neben ihrer kuratorischen Praxis verfügt Franco über umfassende Lehrerfahrung auf Bachelor- und Master-Niveau. Ihre Kurse bieten Studierenden eine praxisnahe und kritische Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Computerkunst, ihrer zeitgenössischen Relevanz und den kuratorischen Strategien, die solche Werke in Ausstellungen zum Leben erwecken. Sie verbindet historische Forschung mit praxisbasiertem Lernen und ermutigt Studierende, sich sowohl mit theoretischen Konzepten als auch mit der Materialität digitaler Kunst auseinanderzusetzen.
Zuvor war Franco Co-Investigatorin des vom AHRC geförderten Projekts Documenting Digital Art: Rethinking Histories and Practices of Documentation in the Museum and Beyond an der University of Exeter. Diese Forschung untersuchte Strategien zur Bewahrung und Interpretation digitaler Kunst und thematisierte Herausforderungen im Bereich der Dokumentation, Konservierung und Präsentation in zeitgenössischen Institutionen.
Aufbauend auf ihrer Erfahrung in der Beauftragung und Ausstellung von Werken von Künstlern wie Vera Molnár, Manfred Mohr, Roman Verostko und Ernest Edmonds, vereinen ihre Lehrveranstaltungen archivarische Forschung, kuratorische Praxis und kritische Diskurse. Sie legt besonderen Wert auf Primärquellen – von Künstlerinterviews bis hin zu institutionellen Archiven – und fördert dadurch eigenständige Forschung sowie ein tiefes Verständnis der historischen Entwicklung der digitalen Kultur.
Ihre Lehrtätigkeit wird durch ihre Arbeit mit Institutionen wie dem Victoria & Albert Museum, der Biennale von Venedig und internationalen Forschungsprojekten geprägt, in deren Rahmen sie Ausstellungen und Forschungsprogramme entwickelte, die sich mit den Schnittstellen von Konstruktivismus, Systemkunst und früher Computerkunst befassen. Studierende ihrer Kurse setzen sich aktiv mit kuratorischen Methoden auseinander, die in kollaborativen Projekten münden, die mit wichtigen Sammlungen und Archiven wie dem ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) verknüpft sind. Durch die Verbindung historischer Forschung mit zeitgenössischer Praxis möchte sie ihre Studierenden mit dem Wissen und den Fähigkeiten ausstatten, um die Zukunft der Medienkunst und ihrer Ausstellung kritisch zu hinterfragen und mitzugestalten.
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