Call for Papers – Ihre Beiträge für den Diskurs-Teil des Jahrbuchs 2022
Im Juli 2022 wird die nächste Ausgabe des Jahrbuchs der Fakultät erscheinen. Wesentlicher Bestandteil ist, neben den Dokumentationen der Professuren und Lehrgebiete, die Rubrik Diskurs. In dieser wird anhand eines thematischen Schwerpunktes ein Blick auf aktuelle Diskussionen und Positionen innerhalb und außerhalb der Fakultät geworfen. Alle Mitglieder der Fakultät, Studierende und Mitarbeiter*innen, sind herzlich eingeladen, Beiträge für den Diskurs einzureichen. Gesucht werden außerdem Vorschläge für das Bildessay des Jahrbuchs. Auch diese soll sich mit dem Thema des Calls auseinandersetzen.
BestandTeile
Wenn wir über Architektur nachdenken und sie gestalten, kommen wir immer wieder auf die Frage was Architektur ausmacht zurück. Das sind ihre physischen Bestandteile, wie Säulen, Mauern, Dächer, Fenster und Portale, aber auch die diskursiv mit ihr verbundenen Implikationen und Mikronarrative. Im Laufe der Architekturgeschichte und bis heute haben sich diese in ihrer Art, ihrer Gestaltung, ihrer materiellen Zusammensetzung und in ihrer Bedeutung verändert.
Man kann auch über Bestandteile städtischen Ausmaßes / Stadtbausteine reflektieren: Stadthäuser, Kirchen und sogar Infrastruktureinrichtungen wie Bahnhöfe, Häfen, Brücken oder Industrieanlagen könnten ebenfalls Teil eines städtischen Katalogs sein.
Im Laufe der Zeit wurde eine Vielzahl neuer Elemente entworfen und es werden ständig neue Werkzeuge für die Gestaltung und das Nachdenken über sie entwickelt. Von einem griechischen Kapitell aus Marmor bis hin zu einem 3D-gedruckten Fassadenteil bedingen technische Innovation und kultureller Kontext das architektonische Werk bereits in seinen kleinesten Einheiten, ob abstrakt oder physisch.
Mit dem Diskursthema „Bestandteile“ schlagen wir vor aufgrund zeitgenössischer, historischer und zukünftiger Veränderungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und technischer Innovationen neue Bestandteile der Architektur zu visionieren und zu entwickeln, sowie die Diskussionen darüber, was Architektur bedingt und die Beziehung der Disziplin zu ihren Bestandteilen in jedem Maßstab neu zu reflektieren und zu überdenken.
Mögliche Anknüpfungspunkte:
- Materialien und Elemente – Beziehungen zwischen Form, Funktion, Konstruktion, Bedeutung und Materie.
- Entwurf nach Katalog. Entwurfsstrategien und vorgefertigte Teile.
- Reduktion, Wiederverwendung, Recycling von architektonischen Elementen.
- Mikronarrative. Die Geschichte der architektonischen Elemente.
- Wiederverwendung und Re-Semantisierung in der Architekturgeschichte.
- Urban Mining. Nachhaltige Strategien und "As Found"-Ästhetik der Kreislaufwirtschaft.
- Spolien. Vom reinen Baumaterial bis zu historischer Legitimation und Denkmalschutz.
- Readymade. Vorfertigung, Massenware und neue Fügungen.
- Improvisation und Bricolage. Wiederverwendung in Architektur und Städtebau.
- Digitale Werkzeuge in der Architektur. Verschmelzung, Morphing und Hybridisierung von Architekturelementen.
- Digitale Praktiken und architektonische Elemente. Von BIM zur individualisierten Produktion.
- Die Zukunft der Elemente. Neue Materialien, neue Funktionen, neue Formen.
Ihre Einreichung
Wenn Sie sich am Diskurs-Teil des Jahrbuches beteiligen möchten, senden Sie bitte ein Abstract Ihres Beitrages bis Mittwoch, 23. Februar 2022, 10:00 Uhr an Frank Metzger.
Umfang des Abstracts für den Diskurs:
Max. 200 Wörter zuzgl. Bildmaterial
Format: PDF oder Word-Dokument
Bitte geben Sie den voraussichtlichen Umfang des ausgearbeiteten Beitrags an. Er sollte 10.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten.
Umfang des Proposals für das Bildessay:
Max. sechs Abbildungen und eine kurze Beschreibung
Format: PDF
Bitte geben Sie den voraussichtlichen Umfang der Bildstrecke an. Sie sollte nicht mehr 16 Seiten umfassen.
Auswahl der Beiträge
Aus den eingehenden Abstracts und Proposals wird die Redaktion am 24. Februar die Beiträge auswählen und um deren Ausarbeitung bitten. Je nach Umfang finden sieben bis zehn Diskurs-Beiträge Eingang in das Jahrbuch. Zu den ausgearbeiteten Beiträgen benötigen wir außerdem eine kurze englische Zusammenfassung und eine Kurzbiografie.
Einsendeschluss für die ausgearbeiteten Beiträge ist der 20. April 2022.
Auf Ihre Einreichungen freut sich die Redaktion:
Akademische Mitarbeiter*innen: Fanny Kranz, Nina Rind
Studierende: Leon Hülsenbeck
Professor*innen: Inge Hinterwaldner, Riklef Rambow, Renzo Vallebuona
Technische Mitarbeiter*innen: Christoph Engel
Vertreter*innen des Dekanats: Dorothee Egger, Frank Metzger, Judith Reeh
Karlsruhe, 02. Februar 2022